Interview der OÖN Nachrichten mit gsm-Medizintechnik Award Preisträger Maximilian Wagner

Lebende Zellen aus dem 3D-Drucker.

Der 3 D-Druck in der Medi­zin­tech­nik gewinnt immer mehr an Bedeu­tung. Teile von Orga­nen, Blut­ge­fäße und Mus­keln kön­nen bei­spiels­weise schon gedruckt wer­den. Da die Dru­cker dazu jedoch noch teuer und kaum ver­füg­bar sind, hat der Medi­zin­tech­ni­ker Maxi­mi­lian Wag­ner in sei­ner Bache­lor­ar­beit an der Fach­hoch­schule Ober­ös­ter­reich einen kos­ten­güns­ti­gen 3D-Bioprinter ent­wi­ckelt. Dafür wurde der 24-Jährige aus Lili­en­feld mit dem gsm-Medizintechnik Award 2021 ausgezeichnet. 

gsm-Medizintechnik Award 2021: Preis­trä­ger Maxi­mi­lian Wagner

OÖNach­rich­ten: Was war Ihre erste Reak­tion, als Sie erfah­ren haben, dass Sie den gsm Medi­zin­tech­ni­k­a­ward 2021 erhal­ten?
Maxi­mi­lian Wag­ner: Ich war posi­tiv über­rascht und habe über­haupt nicht damit gerech­net, obwohl meine Bache­lor­ar­beit viel Zuspruch fand. Der Preis hat mir Türen geöff­net – sowie Aus­stat­tung für das For­schungs­pro­jekt ermöglicht.

OÖNach­rich­ten: Inwie­weit funk­tio­niert Ihr ent­wi­ckel­ter 3D-Bioprinter?
Erste klei­nere Struk­tu­ren konn­ten damit gedruckt wer­den. Aller­dings ist das in der Arbeit selbst noch nicht so gut gegan­gen, wes­halb ich dar­über­hin­aus­ge­hend geforscht habe. Schließ­lich gelang es, lebende Zel­len zu dru­cken. Das Paper zur Arbeit ist in die­sem Jahr ver­öf­fent­licht wor­den. Daran haben außer mir auch mein Betreu­ungs­leh­rer und andere For­scher mitgearbeitet.

OÖNach­rich­ten: Wo wird der 3D-Druck aktu­ell in der Medi­zin­tech­nik ein­ge­setzt?
Haupt­säch­lich geht es darum, gewisse Struk­tu­ren des Kör­pers nach­zu­mo­del­lie­ren. Dabei wird die Grund­struk­tur 3D-gedruckt und um kör­per­ei­gene Zel­len ergänzt. Der 3D-Druck hat der­zeit noch Grenzen.

OÖNach­rich­ten: Was machen Sie heute?
Ich arbeite 30 Wochen­stun­den als Medi­zin­tech­ni­ker im Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum St. Pöl­ten und stu­diere berufs­be­glei­tend an der Fach­hoch­schule Wien Elec­tro­nic Sys­tems Engi­nee­ring. Hier fällt auch der 3D-Druck inhalt­lich hinein.

OÖNach­rich­ten: Mer­ken Sie die Pan­de­mie in Ihrem All­tag? Ist Ihr Stu­dium online?
Ich merke die Pan­de­mie in bei­den Berei­chen. Im Kran­ken­haus bin ich zum Bei­spiel dafür zustän­dig, die medi­zi­ni­schen Geräte zu koor­di­nie­ren. Diese sind weder unend­lich noch zu jeder Zeit ver­füg­bar. Vor allem Beatmungs­ge­räte sind oft gar nicht so leicht zu bekom­men. Mein Stu­dium ist der­zeit aus­schließ­lich online. Ich sitze also sowohl in der Arbeit als auch anschlie­ßend vor dem Com­pu­ter, Mon­tag bis Frei­tag von 17.30 bis 20.45 Uhr. Durch das Online­stu­dium fal­len Weg­zei­ten weg. Gleich­zei­tig fehlt mir aber der Aus­tausch mit den Stu­di­en­kol­le­gen. Ich würde eine Misch­form super finden.

OÖNach­rich­ten: Was ist Ihr Aus­gleich nach lan­gen Tagen?
Ich bin gerne in der Natur und betreibe Sport wie Lau­fen, Ski­fah­ren oder Schnee­schuh­wan­dern. Mei­ner Lei­den­schaft für die Tech­nik gehe ich bereits in der Arbeit aus­rei­chend nach.

OÖNach­rich­ten: Haben Sie schon Pläne für die nächs­ten Jahre und wenn ja, wel­che?
Momen­tan habe ich noch nichts Fixes geplant. Ich möchte auf jeden Fall mein Mas­ter­stu­dium abschließen.

Das Inter­view führte Katha­rina Wur­zer im Novem­ber 2021. Ver­öf­fent­li­chung mit freund­li­cher Geneh­mi­gung der Ober­ös­ter­rei­chi­schen Nach­rich­ten und der Redakteurin.

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